Die Einsatzgebiete des Lasers in der Automobilindustrie
Narbungen
Die Narbung von Innenverkleidungen in der Automobilbranche wird in der Regel geätzt. Jedoch ist die Gravur dieser Narbung oder Oberflächenstruktur auf kleinen Teilen mit dem Laser oft einfacher und daher wirtschaftlicher. Ebenso lassen sich Reparaturen einer defekten Oberflächenstruktur in einer Form mit dem Laser wiederherstellen.
Oberflächenstrukturierung
Der Laser kann zur definierten Strukturierung von Werkstückoberflächen eingesetzt werden. Typischerweise werden dabei relativ kleine Strukturelemente, die sich stetig aber nicht unbedingt sichtbar wiederholen, in eine glatte, u.U. polierte, Oberfläche graviert. Diese Strukturen können sowohl aus geometrischen Elementen aufgebaut sein, um einen bestimmten optischen Eindruck zu erzeugen oder auch aus unregelmäßigen Struktureinheiten, wie sie z.B. bei der Ledernarbung oder einer gebürsteten Holzstruktur auftreten. Die Strukturen müssen dabei als 3D-Datenmodell der Software zur Verfügung stehen.
Folienbeschriftung: Warn- & Hinweisschilder
Der Laser ist das fortschrittlichste Werkzeug der modernen industriellen Kennzeichnung. Höchste Flexibilität in der Strahlführung sowie hohe Prozesssicherheit ermöglichen den direkten Einsatz in der Fertigungslinie. Die kontrastreiche und hochauflösende Laserbeschriftung der Folie gewährleistet eine hohe Ablesesicherheit und Flexibilität bei Inhalt und Geometrie.
Die Folien sind verglichen mit herkömlichen Systemen extrem beständig gegenüber thermischen, chemischen und physikalischen Belastungen. Der Hochleistungskleber der speziellen Laserfolie sorgt für äußerst zuverlässigen Halt auf unterschiedlichen Untergründen wie Lacken, Stahl, Aluminium und vielen Kunststoffen.
Kunststoff-Laserschweißen von Tachoblenden
In der Automobilindustrie ist jedes Gramm Gewicht zuviel. Die Lasertechnologie findet an den unterschiedlichsten Stellen ihren Einsatz. Ein Novum ist wie in diesem Beispiel zu sehen, das Kunststoffschweißen von Tachometerblenden. Es werden keine Schrauben, Klammern oder Kleber mehr benötigt. Die neue Faserlasertechnologie arbeitet mit einer großen Fokustiefe, so ist ein prozesstolerantes Schweißen auch dann möglich, wenn die Materialien unterschiedliche Wandstärken aufweisen oder während des Schweißvorgangs nicht vollkommen lotgerecht sind.
Typenschildautomation
Die Typenschildautomation im industriellen Maßstab erfordert ein Höchstmaß an Effizienz und Flexibilität. Unsere Laseranlagen für die Materialbearbeitung werden diesen Anforderungen absolut gerecht. Die hauseigene Entwicklung unseres Typenschildmagazins lässt sich für Standard- als auch für Spezialgrößen problemlos einstellen und positioniert den Stapelinhalt exakt unter die Laserlinse zur präzisen Beschriftung und/oder Gravur. Der Typenschild-PIRANHA von ACSYS z.B. arbeitet im vollautomatischen Betrieb. Er ist mit mehreren Typenschildmagazinen bestückbar und erlaubt so die Abarbeitung unterschiedlicher Größen in einem Arbeitsgang. Die Typenschilder werden nach der Beschriftung automatisch in gesonderte Behälter abgelegt.
Einsatzmöglichkeiten des Lasers im Formenbau
Speziell im Formanbau bietet der Laser eine Vielzahl von Möglichkeiten und Vorteilen bei denen konventionelle Systeme schnell an ihre Grenzen stoßen. Anlassbeschriftungen an Kernen und Dornen im Formenbau, das Aufrauen von glatten Flächen, die später als Klebestellen bei Kunststoffteilen dienen sollen, oder Kupferelektroden, unterschiedlichste Anwendungen gehören zum Alltagsgeschäft unserer Laseranlagen.
Flexible Kennzeichnungs-Stempel
Die Kennzeichnungspflicht in der Automobilbranche zwingt den Formenbau zu flexiblen Lösungen. Neben den fixen Markierungen in der Form lassen sich ebenso Datums-, Akronym- und Sigelstempel mit häufig wechselndem Inhalt schnell und kostengünstig mit dem Laser anfertigen.
Engraving vs. Laser engraving
Der völlig kontaktlose Abtrag des Lasers von verschiedensten Materialien verschafft ihm gegenüber herkömmlichen Systemen in puncto Flexibilität viele Vorteile. Einige Stellen sind für konventionelle Graviersystem in Spritzguß- oder Pressformen schlichtweg unerreichbar. Der Laser hingegen ist durch unterschiedliche Brennweiten problemlos in der Lage auch in 1m Entfernung oder mehr präzise zu gravieren.
Laserbeschriftung & -gravur von Keramik
Die technische Keramik hat in der Automobilindustrie wegen ihren hervorragenden Materialeigenschaften einen hohen Stellenwert. Sie ist extrem beständig gegenüber thermischen, chemischen und physikalischen Belastungen. Diesen hohen Anforderungen muss auch die Beschriftung gerecht werden. Um beispielsweise die strukturelle Integrität des Keramikisolators einer Zündkerze zu wahren darf diese keinesfalls graviert werden. Lack würde bei den hohen Betriebstemperaturen eines Motors sofort verbrennen. Und die technische Keramik ist unempfindlich für chemische Beschriftungen. Der Laser jedoch kann durch gezielten Farbumschlag des Keramikmaterials den Isolator dauerhaft und absolut sicher beschriften.
Tag & Nacht Design
Das Tag & Nacht Design in der Automobilbranche stellt hohe Anforderungen an die Laseranlage. Präzision und äußerste Kontinuität was die Qualität betrifft. Das Prinzip des Tag & Nacht Design: Der Laser verdampft den Lack- oder Gummiauftrag eines Bauteils. Die Hintergrundbeleuchtung sorgt für die qualitativ hochwertige Lesbarkeit.
Automobil Innenraumschalter und -anzeigen
Das selbe Prinzip wird auch bei Handy-Tastaturen verwedet. ACSYS bietet für die Massenproduktion in diesem Bereich die OPR - Optische Teileerkennung an. Lose, unpalettierte Bauteile werden durch ein Präzisionskamerasystem in Ort und Lage erkannt und automatisch exakt beschriftet. Dualkameralösungen und Doppelkopflasersysteme bieten eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten und Flexibilität.
Kunststoffbeschriftung von Leuchtmitteln
Im Motorraum wird vorwiegend der Werkstoff Polyamid (PA) wegen seiner guten Beständigkeit gegen Öle, Fette und Schmierstoffe verwendet. In diesem Beispiel handelt es sich um PA 66, dieser ist kältebeständig bis mindestens -30 °C und dauerwärmebeständig bis maximal +120°C. Das Beschriften dieses Kunststoffes setzt ebenso hohe Anforderungen an das Verfahren. In diesem Fall ist das Aufschäumen oder das Karbonisieren die optimale Lösung, da das Meterial in seiner Grundstruktur unverändert bleibt.
Lackbeschriftung und Lackabtrag
Die Beschriftung von Lack kann auf zweierlei Weise erfolgen. Zum einen kann der Lack einfach vom Material abgetragen werden, so wie es z.B. bei Tag & Nacht Design der Fall ist. Zum anderen bietet Lack die Möglichkeit des Farbumschlags, des Karbonisierens. Die Laserstrahlung dringt in den Lack ein und wird an Farbpigmenten absorbiert. Wenn sich die Pigmente chemisch verändern, kommt es zu einer Farbänderung im Material. Da die Laserstrahlung in den Lack eindringt, bleibt die Oberfläche nahezu unbeschädigt. Die Farbänderung hängt vom Pigment und auch vom Grundmaterial ab.
Kunststoffbeschriftung von Elektronikbauteilen
Die Kunststoffgravur ist gegenüber dem Aufschäumen und dem Karbonisieren von Kunststoffen eine weitere Möglichkeit der Beschriftung von Kunststoff. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Methoden ist die Beständigkeit der Markierung gegenüber Säuren, Laugen und thermischen Einflüssen.